Wir machen’s mit: vegane Kondome mit fair gehandeltem Kautschuk

Kondome wachsen in der Drogerie oder auf dem Gummibaum, ganz klar. Letzteres ist dabei gar nicht so falsch. Aber jetzt mal Hand auf die Hose: Hast du dich jemals gefragt, woher die Rohstoffe für deine Lusttüten eigentlich kommen? Nein? Wir schon! Nämlich bevor wir von Loovara selbst angefangen haben, Kondome zu produzieren. Gummis gehören wohl eher zu den Alltagsgegenständen, bei denen man sich recht wenig Gedanken über Herkunft und Zusammensetzung macht, dabei begleiten sie uns in intimsten Momenten und kommen mit unseren sensibelsten Stellen in Berührung. Da sollte sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe doch lohnen, schließlich werden Schadstoffe wie Pestizide über Schleimhäute besonders schnell aufgenommen. Zeit also, das Thema „Kautschuk“ unter die Lupe zu nehmen!

Warum Fair gehandelter Kautschuk?

Interessant wird es, wenn wir über unsere eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten hinausdenken: Denn hinter konventioneller Kondomherstellung stehen elementare Umweltaspekte und Menschenrechtsverletzungen. Anbau-, Arbeits- und Lohnbedingungen auf Kautschuk-Plantagen genauso wie kaputte Baumbestände, Dünger- und Pestizidverwendung, die das empfindliche Ökosystem erheblich stören, sind ein großes Thema. Ziel sollte es sein, die Bedingungen für Mensch und Natur deutlich zu verbessern und das schaffen wir nur mit fair gehandeltem Kautschuk. Deswegen ist Loovara Teil von Fair Rubber e.V. – einem Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Kautschukproduzenten zu verbessern. Um das zu erreichen, vereint er Unternehmen, die den Bauern und Lieferanten fair produzierten und nachhaltigen Kautschuk abnehmen. Wir als Unternehmen zahlen einen Mitgliedsbeitrag und eine Fairtrade-Prämie pro abgenommenes Kilogramm Kautschuk, die wiederum an die Kautschuk-Produzenten geht. Produkte aus fair gehandeltem Kautschuk – wie unsere Loovara Kondome, erkennt ihr am Fair Rubber-Logo.

Wir wird Kautschuk überhaupt gewonnen?

Halt dich fest: Kautschuk ist eigentlich ein milchiger Saft! Irgendwie passend unpassend, wenn wir an Kondome denken, oder? Tatsächlich ist es der Saft von Gummibäumen, die in Asien (z.B. Sri Lanka, Indien oder Thailand) kultiviert werden. Durch das Anritzen der Rinde tritt er langsam aus dem Stamm aus und läuft in kleine, an den Bäumen befestigte Schälchen. Nach der Ernte wird der flüssige Naturkautschuklatex in großen Tanks gesammelt, zentrifugiert und für den Transport per Schiff vorbereitet. Im Jahr 2015 wurden laut der internationalen Rubber Study Group ca. 12 Millionen Tonnen Naturkautschuk produziert. Davon werden ca. 70 Prozent für die Herstellung von Reifen verwendet. Weitere Produkte aus Kautschuk sind z. B. Matratzen, Gummihandschuhe, Sohlen, Wärmflaschen, Dichtungsringe oder eben Kondome. Im Verhältnis hat fair gehandelter Kautschuk nur einen geringen Marktanteil – leider! So wurden seit 2012 etwas mehr als 600 Tonnen Kautschuk nach den Kriterien von Fair Rubber e.V. gehandelt. Viel zu wenig, finden wir! Denn die herkömmliche Produktion von Naturkautschuk hat gravierende ökologische und soziale Folgen. Niedrige Weltmarktpreise setzen Produzenten unter Druck und machen es ihnen schwer, von ihrer Arbeit leben zu können. Außerdem arbeiten Plantagenarbeiter vielerorts unter sehr schlechten Bedingungen. Fehlende Sicherheitsstandards, Einsätze giftiger Chemikalien, Kinderarbeit, Diskriminierung und die Überschreitung von Höchstarbeitszeiten sind nur ein Teil der langen Problemkette. Die verwendeten Agrargifte sind übrigens nicht selten als Rückstände in Gummiprodukten zu finden und gefährden Verbraucher ebenso wie die Menschen, die den Kautschuk gewinnen und verarbeiten.

Was DU dagegen tun kannst? Dich für Kondome mit fair gehandeltem Kautschuk entscheiden - zum Beispiel unsere Loovara Lümmeltüten – und so den Druck auf andere Kondomhersteller erhöhen, die noch immer Kautschuk aus konventioneller Produktion beziehen und damit bewusst schlechte Bedingungen für Mensch und Natur in Kauf nehmen. Denn am Ende haben es Verbraucher in der Hand und können den Markt maßgeblich beeinflussen. Also: Augen auf beim Kautschukkauf!