Reinheits-gebot: 10 Tipps für Intim-pflege

„Cottonfresh“ sollte sie sein. Am besten nach Blümchen duften oder gar neutral riechen. Aber bloß nicht stinken! Geruch ist nämlich etwas Ekliges. Die Intimregion ist für viele Menschen noch immer der wortwörtliche „Schambereich“. Dabei gibt es überhaupt keinen Grund, sich zu schämen. Denn Körpergeruch ist völlig normal, ja sogar nützlich. Denn er verrät, ob sich Partner wortwörtlich „riechen“ können. Deshalb ist übermäßige Intimpflege unnötig und kontraproduktiv. Wir verraten dir, worauf du bei deiner täglichen Waschung achten solltest.

1. Weniger ist mehr

Die weibliche Intimregion ist in vielerlei Hinsicht wirklich faszinierend und einzigartig. Die Vagina ist ein äußerst komplexes Wesen und kann sich sogar selbst reinigen. Das Scheidensekret transportiert nämlich unerwünschte Eindringlinge ganz alleine ab. Der saure pH-Wert bildet eine Hautschutzbarriere und hindert Viren und Bakterien daran, es sich gemütlich zu machen. Deshalb solltest du deinen Intimbereich nicht zu oft reinigen. Einmal am Tag reicht absolut aus. Auf Scheidenspülung solltest du zudem unbedingt verzichten! Denn auch das bringt das Scheidenmilieu durcheinander und tötet notwendige Bakterien ab, die die Vagina schützen. Ähnliches gilt auch für den Penis. Unbeschnitten wird die Eichel durch die Vorhaut geschützt, unter der sich allerdings viele unschöne Dinge ablagern können. Deshalb sollte die Eichel auch einmal am Tag mit warmem Wasser gereinigt werden, dabei die Vorhaut gut zurückziehen, damit Urinreste und Co. entfernt werden.

2. Waschen ist Handarbeit

Zur Intimpflege nutzt du am besten einfach deine Hand. Denn Waschlappen und Schwämme sind wahre Spielplätze für Keime. Du kannst Textilien zwar bei 60 Grad waschen, das ist aber keine Garantie für die Abtötung von Pilzen und Co. Einmalwaschlappen sind eine Alternative, zugegeben aber nicht besonders ökologisch. Also: lieber Hand drauf! Dann hast du alles, was du brauchst.

3. Greife nicht zur Seife

Ja, wir Deutschen lieben unser Duschgel. Davon verbrauchen wir fast 2,8 Liter jährlich, also etwa 11 Flaschen. Dazu kommen Flüssigseife, feste Seife und Shampoo. Aber deine Intimregion freut sich darüber ganz und gar nicht. Mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 ist die Vagina deutlich saurer als die restliche Haut, deren pH-Wert bei etwa 5,5 liegt. Herkömmliche Seifen und Duschgele sind also viel zu aggressiv für diese sensible Zone. Sie enthalten meist scharfe Tenside (Waschsubstanzen) wie Sodium Laureth oder Lauryl Sulfate (SLS) oder Ammonium Lauryl Sulfate (ALS). Diese greifen die Hautschutzbarriere an und bringen den sauren pH-Wert durcheinander, sodass Bakterien und Pilze leichtes Spiel haben. Verwende zum Waschen entweder nur lauwarmes Wasser oder spezielle Intimwaschlotions mit milden Tensiden, zum Beispiel unseren Pussy Polish oder Cleany Weenie Intimwaschschaum für Sie und Ihn. Perfekt abgestimmt auf die sensibelsten Körperregionen. Aber Achtung: Selbst viele für den Intimbereich ausgeschriebene Waschgele enthalten scharfe Tenside. Also lieber einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen! Und achte auf zugesetzte Milchsäure, Panthenol oder Aloe Vera – diese pflegen empfindliche Haut zusätzlich.

4. Dein Intimbereich ist dufte!

Wie eingangs schon beschrieben, ist ein natürlicher Intimgeruch absolut normal und evolutionär sogar sehr hilfreich bei der Partnersuche und -wahl. Viele Menschen, die sich voneinander angezogen fühlen, finden auch den Intimduft des Partners oder der Partnerin sehr betörend. Deshalb solltest du der Natur einfach freien Lauf lassen und Intimspray, Deodorants, Parfüm und Co. ad acta lagen. Deine eigenen Pheromone sind nämlich dufte! Auch feuchtes Toilettenpapier oder Intimpflegetücher sind auf Grund der synthetischen Duftstoffe nicht ratsam (mal abgesehen davon, dass sie ganz schlecht für Kläranlagen sind). Nutze stattdessen lieber ein Hand-Bidet (zum Beispiel von HappyPo) oder einen Bidet-Anschluss für Waschbecken oder Badewanne.

5. One Schlübber a day keeps the doctor away

Es ist so simpel wie einfach: Wechsle deine Unterwäsche täglich. Das gilt übrigens auch für die Herren der Schöpfung! In der Unterhose sammeln sich über den Tag verteilt jede Menge Schweiß und andere Körperflüssigkeiten, die eine Einladung für kleine Fieslinge darstellen. Außerdem solltest du darauf achten, möglichst auf Unterwäsche aus Baumwolle zurückzugreifen. Die gibt es übrigens mittlerweile auch in schick und nicht nur als Modell „Ommaschlübber“. Denn synthetische Fasern sind nicht atmungsaktiv und begünstigen das Schwitzen, worüber sich wiederrum Bakterien und Pilze freuen. Gleiches gilt für Nylonstrumpfhosen und zu enge Hosen. Slips sollten übrigens bei 60 Grad gewaschen werden.

6. Tupfen statt Rubbeln

Das gilt sowohl für die Verwendung von Toilettenpapier als auch für das Abtrocknen mit einem Handtuch. Reibe nicht auf deinem sensiblen Intimbereich herum, sondern tupfe ihn ganz zärtlich ab. Das gilt auch für die Region rund um den After, diese ist nämlich nicht minder sensibel. Außerdem solltest du – sowohl beim Toilettengang als auch beim Abtrocknen - immer von hinten nach vorn wischen bzw. die Po-Region zuletzt abtrocknen, um keine Analkeime in die Intimregion zu befördern.

7. Ein bisschen Pflege darf’s sein

Wenn du einen sensiblen Intimbereich hast, der zu Trockenheit und Entzündungen neigt, kannst du ihn neben der täglichen Wäsche zusätzlich pflegen, zum Beispiel nach dem Sex, wenn er stark beansprucht wurde. Für Frauen gibt es dafür spezielle Lotions und Gele mit Milchsäure, aber auch Kokosöl und andere natürliche Öle helfen der Haut, sich zu regenerieren. Auch die Eichel freut sich nach viel Anstrengung über ein wenig Zuwendung.

8. Die Sache mit der Menstruation

Für menstruierende Menschen birgt das Thema „Intimpflege“ noch ein ganz eigenes Kapitel, denn während dieser Tage ist gute Hygiene besonders wichtig. Binden und Tampons müssen regelmäßig gewechselt werden – bitte nicht erst nach acht Stunden, auch wenn Hersteller das gern als Maximaldauer angeben. Blut fängt mit der Zeit an zu müffeln, vor allem in feuchtwarmen Gefilden, und ist ein idealer Nährboden für Keime. Generell sind weder Binden noch Tampons für die Gesundheit des Intimbereiches besonders zuträglich. Binden sind durch ihre Wäscheschutzfolie aus Plastik nicht atmungsaktiv, sodass auch hier Schwitzen und Geruch gefördert werden, Tampons saugen nicht nur Blut, sondern auch das natürliche und wichtige Scheidensekret auf, was zu Scheidentrockenheit führen kann. Geeigneter ist eine Menstruationstasse, die Blut zuverlässig auffängt. Alternativ sind auch Softtampons, Tampons mit Milchsäure oder Stoffbinden eine Variante, letztere müssen allerdings gut gereinigt bzw. in der Waschmaschine ausgekocht werden.

9. Pflege für’n Arsch

Der Po gehört ja irgendwie auch zur Intimregion, deswegen wollen wir ihn hier nicht außer Acht lassen. Die Haut rund um den After ist sehr empfindlich, eine gründliche Reinigung ist trotzdem ein Muss. Denn schädliche Bakterien setzen sich sonst gern in den vielen kleinen Hautfalten am Po fest und können zu Infektionen führen. Die Haut am After hat zwar mit 5 einen ähnlichen pH-Wert wie der Rest des Körpers, du solltest allerdings trotzdem zu milden Reinigungen greifen. Nach dem Waschen mit einem Handtuch trockentupfen und dieses am besten alle paar Tage wechseln.

10. Haarige Angelegenheit

Auch wenn der Trend aktuell wieder zur Naturlocke geht, ist die Intimrasur für viele Menschen obligatorisch. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn sie kann den Intimbereich reizen. Die Haut wird wund, Haarwurzeln können sich entzünden und Härchen einwachsen. Handelsübliche Rasierschäume reizen die Haut der Vulva und führen zu Trockenheit und Irritationen. Abzuraten ist insbesondere von Enthaarungscremes, die für die Vulva viel zu aggressiv sind. Für eine gute Rasur gilt: Immer eine scharfe Klinge benutzen, mit dem Strich rasieren und eine milde Waschlotion / Rasierschaum / Öl benutzen. Anschließend am besten ein unparfümiertes Öl oder Aloe Vera auftragen, um die Haut zu beruhigen und Rasierbrand zu mindern.

Mit diesen Tipps solltest du gewappnet sein und viele Probleme dürften der Vergangenheit angehören. Wenn du noch die passenden Pflegeprodukte, feuchtigkeitspendente Gleitgele oder passgenaue Kondome in sieben verschiedenen Größen suchst, dann schau in unserem Shop vorbei. Denn nichts macht mehr Lust als ein gesunder Intimbereich!